Ein gewisses Leitmotiv von uns ist es neue "alte" Wege im Ackerbau zu gehen.
In der Nachkriegszeit ging leider viel Wissen über Bodenbiologie und deren Zusammenhänge verloren. Über ein Netzwerk renommierter Wissenschaftler und Praktiker wie z.B. Christine Jones ( Australien), Gabe Brown (USA) ist es uns gelungen Bodenbiologische Erkenntnisse sowie eine endsprechende Fruchtfolge umzusetzen.
15 - 20 cm, die alles Leben auf der Erde erst ermöglichen. Vielleicht haben wir es die letzten Jahrzente vergessen, dass diese dünne Schicht die Welt ernährt. Nicht nur Mineraldünger und chemischer Pflanzenschutz, nein: In erster Linie das Bodenleben in diesen 20 cm!
1% mehr Humus speichert ca. 400.000 Liter Wasser pro Hektar, oder 40 Liter pro Quadratmeter. Das heißt, dass im extremer werdenden Klima die Humusreicheren Böden einerseits mehr Wasser in den Regenphasen aufnehmen können und andererseits in den Trockenphasen deutlich länger Wasser zur Verfügung steht.
Humus reinigt durch seine hohe Nährstoffaneignung auch das Regenwasser, somit kann man die Auswaschung von Nitraten ins Grundwasser minimieren.
1% Humus speichert auch 2.500kg Stickstoff. Für mich bedeutet das, dass ich weniger düngen muss oder sogar auf den Zukauf von Mineraldünger verzichten kann.
Durch die hohe Nährstoffaneignung von Humus wird die Pflanze wesentlich ausgewogener ernährt und dadurch auch weniger leicht krank. In einem stabilen Bodenökosystem ernährt die Pflanze die Bodenbiologie im Bereich der Wurzel (Rhizosphäre) mit Wurzelausscheidungen (Exudation) und die Bodenbiologie stellt dafür der Pflanze die Nährstoffe zur Verfügung die sie braucht. In der Nachkriegszeit wurde mit Einführung des Mineraldüngers nur noch die Pflanze gedüngt, nicht mehr der Boden. Damit hat sich das Bodenleben dezimiert und die Pflanzen wurden durch das hohe Nährstoffangebot dann auch leichter krank. Die Pflanzenschutz und Düngemittelindustrie haben ein für sie passendes System entwickelt. Ich möchte das nicht alles verteufeln, aber je mehr ich über die Vorgänge und Auswirkungen im Boden weiß, desto kritischer sehe ich dieses "System". Natürlich hat es in der Nachkriegszeit für deutlich steigende Erträge gesorgt. Aber es ist vielleicht jetzt an der Zeit, die Kraft der Natur wieder mehr in den Focus zu stellen. Das muss nicht zwangsläufig Ökolandbau sein. Sogar der Vorsitzende des Deutschen BÖLW, Prinz Felix zu Löwenstein spricht von ökologischer Intensivierung und nicht mehr von reinem Ökolandbau. Er räumt selbst ein, dass der klassischer Biolandbau eben auch Probleme hat, Humus aufzubauen.
Die Humusgehalte haben sich in der kurzen Zeit von 60 - 70 Jahren dramatisch reduziert auf heute im Schnitt 2,5% Humus!
Auf unserem Betrieb haben wir es geschaft die Humuswerte wieder auf bis zu 4,6% zu erhöhen!
Landwirtschaft hätte das weitaus größte Potential CO2 zu speichern, aber das will wohl niemand?! (ist auch kein Geld damit zu verdienen)
Würden wir weltweit 1% Humus auf den zur Verfügung stehenden Ackerflächen aufbauen, könnte man den CO2 Ausstoß der letzden 30 Jahre binden!
Durch maximale Bodenverbesserung und schonende mechanische Bodenbearbeitung, Mulchsaat.
Saatbettbereitung und einarbeitung der Zwischenfrucht (Regenwurmfutter)
Der Anbau
Ohne Handarbeit geht es leider nicht
Nach der Ernte werden die Kürbiskerne gewaschen
und anschließend getrocknet
Um unsere Fruchtfolge mit einer Winterung zu Ergänzen haben wir uns für den Weizenanbau entschieden.
"Ährensache"
Mit der richtigen Sorte und natürlich auch mit der richtigen Bestandesführung haben wir Mahlweizenqualität erreicht.
Die Ernte kann Kommen!
Mais als Mulchsaat
Das Maisstroh bleibt an der oberfläche und kann so optimal verrotten und dient gleichzeitig als Errosionsschutz.
Ohne vorheriger Bodenbearbeitung wird Mais in den durch die abgefrorene Zwischenfrucht gelockerten Boden gelegt, so spart man zum einen Geld und zum anderen werden weit weniger schädliche Abgase produziert, was wiederum der Umwelt zugute kommt.
Direktsaat in den noch grünen bestand der Winterharten Zwischenfrucht.
Auf diese Weise nutzen wir die komplette Vegetationsperiode aus um Kohlenstoff über die Pflanzen in den Boden zu pumpen, so erhöht man den Humusgehalt!
In der Regel sterben ausgewachsene Pflanzen nach der Überfahrt (abknicken) von selbst ab.
Es gibt wohl kein Gerät welches es schafft eine derart gute Bodenstruktur nachhaltig herzustellen, außer Pflanzenwurzeln natürlich. (Inklusive Moos auf der Oberfläche was wiederum Lebensraum vieler Bodenlebewesen ist.)
Sojabohne
Um Stickstoff selbst zu produzieren haben wir uns auch zum Anbau von Soja entschlossen.